RATGEBER
Wollläuse auf Pflanzen – Wie wird man sie los?
In den Sommermonaten breiten sich Wollläuse auf Gartenpflanzen und im Winter auch auf Zimmerpflanzen aus. Was können Sie dagegen tun?
Wie erkennen Sie Wollläuse?
Wollläuse gehören zur Familie der Schildläuse und kommen auf der ganzen Welt vor. Die kleinen Plagegeister haben eine Größe von 1 bis 12 mm. Während ihres Lebens scheiden die Wollläuse eine Substanz aus, die mehr oder weniger wachsähnlich ist und die Tierchen wie kleine Wattebällchen umhüllt. Die Weibchen der Wollläuse können bis zu 600 Eier alle 2 Monate legen. Solche Gelege verstecken sich an den Wurzeln, in der Erde, an den Achseln der Blätter oder in den Hüllblättern. Dies ist auch der Grund, warum Sie meist die Wollläuse erst viel zu spät entdecken. Sobald die Eier abgelegt sind, schlüpfen die ersten Larven nach rund 10 Tagen und das Spiel beginnt von Neuem. Spätestens ab diesem Zeitpunkt sollten Sie gegen die Wollläuse vorgehen. Sie erkennen den Befall von Wollläusen daran, dass die Blätter der Pflanzen sich gelb verfärben, einrollen und dann abfallen. Ist die Pflanze sehr stark befallen, kann dies durchaus auch ihren Tod bedeuten.
Die Wollläuse bekämpfen
Eine betroffene Pflanze sollten Sie möglichst sofort von den anderen Pflanzen isolieren und auch von den kranken Pflanzenteilen befreien. Die sogenannte isolierte Umgebung sollte hell und kühl sein. Anschließend mischen Sie sich eine Mixtur aus 15 ml Spiritus, einem Liter Wasser und 15 ml Kernseife oder Paraffinöl an. Diese Mischung geben Sie in eine Sprühflasche und besprühen damit die erkrankte Pflanze. Handelt es sich um empfindliche Pflanzen dann tragen Sie die Mischung vorsichtig mit einem Pinsel auf. Alle 2 bis 3 Tage sollten Sie diese Prozedur wiederholen. Sind die Wollläuse in der Erde oder den Wurzeln zu finden, dann müssen Sie die Pflanzen schnellstmöglich umtopfen. Wichtig hierbei ist, dass Sie die Wurzeln sehr gut von dem alten Substrat befreien, damit sich die Tierchen nicht weiter entwickeln können. Das befallene Substrat entsorgen Sie nur über den Hausmüll – auf keinen Fall auf den Kompost geben, denn dann holen Sie sich die Wollläuse wieder ins Haus oder an Ihre Gartenpflanzen. Den Pflanztopf desinfizieren Sie mit reinem Alkohol oder nutzen Sie am besten einen neuen Topf. Jetzt können Sie die Pflanze mit neuer Erde wieder eintopfen. Damit Sie sicher sind, dass das neue Substrat nicht auch befallen ist, geben Sie es für rund 20 Minuten bei 200 Grad in den Backofen. Auf natürlichem Wege können Sie ebenfalls gegen Wollläuse vorgehen. Nützlinge sind hier die Larven der Florfliege, der Schlupfwespe oder dem australischen Marienkäfer. Die Nützlinge legen ihre Eier mitten in den Wollläusen ab und sorgen so für ein natürliches Bekämpfen der Tierchen.
Wie kommt es erst gar nicht zu Wollläusen?
Mit den folgenden Tipps können Sie einem Befall von Wollläusen vorgreifen. Schon beim Kauf von neuen Pflanzen sollten Sie genau schauen, ob diese einen Befall aufweisen. Sie erkennen einen Befall der neuen Pflanzen an kümmerigen Blättern, fades Blattgrün und an geschwächt aussehenden Pflanzen – lassen Sie sich nicht täuschen und denken Sie, dass Sie die Pflanzen schon wieder aufpäppeln, denn meist holen Sie sich so die Schädlinge ins Haus und müssen dann dafür Sorge tragen , dies wieder loszuwerden. Ebenfalls sollten Sie darauf achten, dass Sie Ihre Pflanzen nicht mit Stickstoff überversorgen, denn dies begünstigt den befall mit Wollläusen. Sorgen Sie dafür, dass Ihre Pflanzen immer ausreichend Licht bekommen und vermeiden Sie wenn möglich zu trockene und zu warme Heizungsluft. Aus diesem Grund sollten Sie Ihre Zimmer regelmäßig lüften und die Pflege stets auf die Bedürfnisse der Pflanzen abstimmen. Vorbeugend können Sie die Pflanzen mit einer selbst hergestellten Jauche aus Schachtelhalm oder aus Brennnesseln stärken und es den kleinen Plagegeistern schwer machen.