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Luftfeuchtigkeit: Im Winter richtig durchlüften

Luftfeuchtigkeit: Im Winter richtig durchlüften

Die Jahreszeiten haben ihre eigenen Charakteristika. Das unterschiedliche Wetter macht auch das heimische Lüftungsverhalten differenziert. Während im Sommer nur morgens und spät abends gelüftet werden sollte, um eine optimale Luftfeuchtigkeit in Wohnräume zu bekommen, gelten im Winter andere Regeln. Welche? Das haben wir hier zusammengestellt.

Unterschiedliche Räume, unterschiedliche Lüftung

In der kalten Jahreszeit läuft die Heizung auf Hochtouren. Wer mag da schon die Fenster aufreißen und kalte Luft hineinlassen? Das pure Leben, aber auch Kochen, Waschen und Duschen erhöhen jedoch die Luftfeuchtigkeit in Wohnung und Haus. Findet kein Luftaustausch statt, kann Schimmel die Folge sein. Daher ist das Lüften gerade im Winter besonders wichtig, um eine optimale Luftfeuchtigkeit zu erreichen und gleichzeitig Schimmelbildung vorzubeugen.

Die kühle, trockene Luft des Winters eignet sich hervorragend, um in den eigenen vier Wänden einen Luftaustausch vorzunehmen. Doch das Schlafzimmer sollte anders gelüftet werden, als Wohnzimmer, Bad oder Keller. Diese Regel gilt auch im Winter. Während Wohnräume in der kalten Jahreszeit beispielsweise beim Lüften nicht auskühlen sollten, dürfen im warmen Dachgeschoss die Fenster länger geöffnet bleiben. Der nicht beheizte Keller verträgt sogar im Winter gekippte Fenster.

Optimale Luftfeuchtigkeit: Diese Werte sollten Sie erreichen

Generell gilt, dass die Luftfeuchtigkeit zwischen 40 und 60 Prozent in Wohnräumen liegen sollte. Das Optimum für Wohn-, Schlaf-, Kinderzimmer und Arbeitsräume liegt im Winter genauer gesagt bei 40 bis 45 Prozent. In der Küche darf die Luftfeuchtigkeit sogar 50 bis 53 Prozent betragen, im Bad und Keller sollte sie zwischen 50 und 55 Prozent liegen.

Um die Luftfeuchtigkeit zu messen, eignen sich Hygrometer. Wer sich zwei Modelle anschafft, kann gleichzeitig die Werte außen und innen messen und so feststellen, ob durch das Lüften die Raumfeuchtigkeit gesenkt oder gehoben werden würde.

Richtige Lüftung für Wohn- und Schlafzimmer: Vorgehen im Winter

Das richtige Lüften im Winter ist weit von dem Aufreißen der Fenster über Stunden hinweg entfernt. Aber auch Kippstellung und halbgeöffnete Fenster sind nicht der richtige Weg für Wohnräume. Stoßlüften ist das Stichwort in der kalten Jahreszeit – denn der Luftaustausch sollte rasch geschehen, damit die Zimmer nicht auskühlen.

Wer im Winter richtig lüften möchte, sollte die Fenster fünf bis zehn Minuten öffnen und so einen Durchzug durch die Räume schaffen. Je stärker der Durchzug, desto schneller tauscht sich die Luft in den eigenen vier Wänden aus.

Die Luft kühlt sich zwar in den Räumen ab, aber durch das kurze Stoßlüften kühlen Boden und Wände nicht aus. Das Stoßlüften sollte mehrfach am Tag durchgeführt werden. Beim Wohnzimmer bietet es sich morgens und abends an, wenn Sie tagsüber auf Arbeit sind. Das Schlafzimmer sollte direkt nach dem Aufstehen gelüftet werden. Küche und Bad brauchen nach dem Kochen und Duschen frische Luft.

Besser ist zudem: Schalten Sie während des Stoßlüftens die Heizung aus. Das kann Energie sparen und schont die Umwelt. Die wieder eingeschaltete Heizung wärmt die frische Luft anschließend schnell wieder auf.

Typische Fehler beim Lüften in der kalten Jahreszeit

So manche Frostbeule zieht es vor, die Fenster lieber über einen längeren Zeitraum zu kippen und gleichzeitig die Heizung laufen zu lassen, um beim Lüften nicht zu frieren. Das ist jedoch wenig sinnvoll und auch nicht energieeffizient. Denn zum einen wird nur wenig Luft ausgetauscht. Zum anderen wärmt die Heizung zudem Luft auf, die direkt danach nach außen strömt. Sie heizt also zum Teil umsonst.

Gleichzeitig kühlen jedoch Wände durch das gekippte Fenster stark ab, die Luftfeuchtigkeit wird nicht gesenkt. Bei dieser Kombination setzt sich schnell Kondenswasser ab – der perfekte Nährboden für Schimmel. Das gekippte Fenster ist daher der falsche Weg.

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