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Milben im Haushalt: Wo sie leben und woher sie kommen

Milben im Haushalt: Wo sie leben und woher sie kommen

Sie gehören zur Gattung der Spinnentiere, sind aber im Gegensatz zu ihren Artgenossen mit bloßem Auge nicht erkennbar. Nichtsdestotrotz sind sie mindestens genauso verhasst. Die Rede ist von Hausstaubmilben, die höchstens einen halben Millimeter groß werden und daher von uns unentdeckt durch unsere Wohnung krabbeln. Grundsätzlich sind die kleinen Spinnentiere vollkommen harmlos: Sie beißen und stechen nicht und übertragen auch keine Krankheiten. Allerdings gehört der Kot, den sie ausscheiden, zu den häufigsten Allergenen. Allein in Deutschland leiden etwa 4,5 Millionen Menschen an einer Hausstaubmilbenallergie. Leider haben Sie keine Chance, den Hausstaubmilben zu entkommen – egal, wie gründlich Sie putzen. Die kleinen Tierchen leben überall in unserer Wohnung und sind niemals vollständig zu entfernen. Es gibt aber ein paar Tricks, um Hausstaubmilben zumindest einzudämmen und dadurch die Allergiebeschwerden zu reduzieren.

Weltweit etwa 150 Arten

In Deutschland sind vor allem die Arten Dermatophagoides pteronyssinus und Dermatophagoides farinae verbreitet. Weltweit gibt es jedoch ungefähr 150 verschiedene Arten, die überall verbreitet sind. Lediglich Gebiete, die über einer Höhe von 1200 Metern liegen, bleiben von den Spinnentieren verschont. Die Hauptnahrung für Milben besteht nicht nur aus Pilzen, sondern auch aus Hautschuppen von Menschen und Tieren. Jeder Mensch verliert täglich etwa ein Gramm dieser Schüppchen. Davon können circa 1,5 Millionen Hausstaubmilben leben.

Besonders im Bett fühlen sich Milben wohl

In einem feuchten und warmen Milieu fühlen sich Milben wohl. Sie vermehren sich am stärksten, wenn die Temperatur ungefähr 25 Grad Celsius beträgt und die Luftfeuchtigkeit bei etwa 70 Prozent liegt. Kein Wunder also, dass sie vor allem unser Bett als natürlichen Lebensraum bevorzugen. In Decken, Kopfkissen und der Matratze ist nicht nur für ein perfektes Klima gesorgt, gleichzeitig verbringen wir auch viel Zeit darin. In einem Gramm Bettstaub können im Schnitt 4000 Milben nachgewiesen werden. Darüber hinaus findet man die Plagegeister aber auch in anderen Textilien in der Wohnung. So leben sie beispielsweise in Kissen, Vorhängen, Teppichen, Polstermöbeln und sogar in Plüschtieren. Überall dort ernähren sie sich von den Hautschuppen des Menschen und hinterlassen auch ihren Kot. Sobald er trocknet, zerfällt er und verbindet sich mit dem normalen Staub. Allerdings sind in dem Kot Eiweiße enthalten, die bei Allergikern eine Immunreaktion auslösen und somit zu typischen Beschwerden führen können. Am stärksten vermehren sich die Spinnentiere im Zeitraum von Mai bis Oktober, weil die Lufttemperatur und die Luftfeuchtigkeit dann ausreichend hoch sind. Im Herbst mit dem Beginn der Heizperiode wird die Luft trockener, sodass viele Milben sterben. Trotzdem leiden viele Allergiker auch in der kalten Jahreszeit weiter. Gerade dann hat sich nämlich viel Milbenkot angesammelt, der die Allergene in sich trägt.

Allergiker leiden unter den Milben

Wir alle atmen den Hausstaub mit den toten Milben und dem Milbenkot regelmäßig ein. Doch nur bei Allergikern äußert sich das durch eine allergische Reaktion. Häufig kommt es durch die Allergie zu folgenden Beschwerden:

  • Juckende, tränende Augen
  • Niesen
  • Schnupfen
  • Ekzeme
  • Asthma

Charakteristisch für eine Hausstaubmilbenallergie ist, dass die Beschwerden ganzjährig auftreten und nachts sowie frühmorgens stark ausgeprägt sind.

Was hilft gegen die Hausstaubmilbenallergie?

Die Hausstaubmilbenallergie lässt sich nicht heilen, aber die Beschwerden können reduziert werden, wenn verschiedene Maßnahmen ergriffen werden. Wichtig ist, die Luftfeuchtigkeit in den Schlaf- und Wohnräumen durch häufiges Lüften auf weniger als 50 Prozent zu reduzieren. Außerdem sollte die maximale Temperatur im Schlafzimmer bei 18 Grad Celsius liegen. Achten Sie darauf, in den Schlafräumen auf Grünpflanzen zu verzichten, da diese die Luftfeuchtigkeit unnötig nach oben treiben. Experten empfehlen Allergikern außerdem, einen Staubsauger mit hochwertigem Feinstaubfilter zu verwenden. Andernfalls besteht die Gefahr, dass Sie den Milbenkot beim Saugen in der gesamten Wohnung verteilen, weil er über die Abluft des Staubsaugers wieder an die Umgebung abgegeben wird.

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