RATGEBER
Silberfische – Woher kommen sie und was hilft gegen sie?
Silberfische sind ungefähr einen Zentimeter groß und haben eine Haut, die silbrig schimmert. In vielen Haushalten gehören sie zu den unerwünschten Untermietern. Sie fühlen sich vor allem dort wohl, wo die Luftfeuchtigkeit hoch ist, also in der Küche, im Keller oder im Badezimmer. In diesem Ratgeber erfahren Sie, warum Silberfische sogar nützlich sein können und wie Sie die Plagegeister dennoch loswerden, ohne dass Sie Gift und Chemie einsetzen müssen.
Silberfische sind in vielen Haushalten zu finden
Der korrekte Name der silbergrau schimmernden kleinen Insekten lautet Lepisma saccharina. Mit echten Fischen haben die unliebsamen Mitbewohner nichts zu tun, auch wenn sie optisch an kleine Fische erinnern. Eigentlich gehören sie zur Insekten-Ordnung der Fischchen. Während im Sommer meist keine Silberfische in den Häusern zu finden sind, entdecken die meisten Verbraucher sie in der kalten Jahreszeit häufiger. Der Grund: Die kleinen Tierchen lieben es warm und begeben sich im Winter nach drinnen – auch auf der Suche nach Nahrung. Am wohlsten fühlen sich die Silberfische, wenn es nicht nur warm und wohlig ist, sondern wenn gleichzeitig auch die Luftfeuchtigkeit hoch ist. Sie ernähren sich dabei von Kohlenhydraten und insbesondere von Zucker. Aus diesem Grund werden sie auch als Zuckergast bezeichnet. Im allgemeinen Sprachgebrauch ist die Bezeichnung Silberfische aber geläufiger.
Silberfische sind sogar nützlich
Viele Menschen ekeln sich vor den kleinen, flinken Silberfischen. Allerdings sind sie nicht wirklich gesundheitsgefährdend oder schädlich. Ein sehr starker Befall kann jedoch dazu führen, dass Lebensmittel verunreinigt werden. Außerdem können die kleinen Plagegeister auch die Tapeten beschädigen. Einige Silberfische in der Wohnung hingegen können sogar nützlich sein: Sie ernähren sich von Hausstaubmilben und deren Kot, welcher bei vielen Menschen Allergien auslösen kann. Außerdem fressen sie Schimmelpilze, die ebenfalls gesundheitsschädlich sind.
Im Badezimmer gibt es besonders häufig Silberfische
Wenn die Luftfeuchtigkeit bei mindestens 80 Prozent liegt, sind die Voraussetzungen für Silberfische ideal. Das ist auch der Grund, warum Sie die kleinen Insekten insbesondere im Badezimmer häufig antreffen werden. Aber auch in
- Waschküchen,
- Kellern und
- Küchen
sind die Tiere häufig zu finden. Da sie zusätzlich sehr lichtscheu sind, bevorzugen sie dunkle Räume. Am Tag verstecken sie sich zudem hinter Fußleisten oder losen Tapeten. Auch im Abfluss oder in anderen dunklen Spalten finden sie Unterschlupf. Das ist auch der Grund, weshalb Sie die kleinen Plagegeister meist nur zu Gesicht bekommen, wenn Sie sie überraschen – also beispielsweise abends im Badezimmer plötzlich das Licht anschalten. Besonders gefährdet sind Badezimmer ohne Fenster. Erstens ist es hier immer sehr düster, was die Silberfische magisch anzieht. Zweitens kann die Feuchtigkeit nicht durch Lüften entweichen, sodass sich die Nässe staut. Silberfische und auch Schimmelpilze haben somit optimale Bedingungen. Deshalb ist es wichtig, feuchte Handtücher oder die Badematte nach dem Duschen an einem anderen Ort zu trocknen. Lassen Sie außerdem die Badezimmertür möglichst lange offen stehen und öffnen Sie ein gegenüberliegendes Fenster, um für einen Luftaustausch zu sorgen.
Richtiges Lüften hilft
Wenn Sie einen Silberfischbefall entdecken, ist das kein Zeichen dafür, dass es in Ihrer Wohnung unsauber ist. Allerdings deutet er auf eine zu hohe Luftfeuchtigkeit in der Wohnung hin. Sie lockt nicht nur Silberfische an, sondern begünstigt auch die Schimmelbildung. Deshalb empfehlen Experten wie Dirk Petersen von der Verbraucherzentrale Hamburg, die Grundursache für die hohe Luftfeuchtigkeit schnell zu beseitigen. Eine gute Sofortmaßnahme gegen die hohe Feuchtigkeit in Innenräumen besteht darin, sie zwei- bis dreimal am Tag gut zu lüften. Dafür reicht es nicht, die Fenster einfach nur zu kippen. Stattdessen sollten Sie sie für ungefähr zehn Minuten vollständig öffnen. Am wirkungsvollsten ist das Querlüften. Dabei öffnen Sie zwei gegenüberliegende Fenster für ein paar Minuten. So kommt es zu einem Durchzug, der dafür sorgt, dass die warme und feuchte Raumluft am effektivsten und schnellsten gegen eine trockenere Luft ausgetauscht wird.
Wäsche richtig trocknen
Im Winter eignen sich für das Wäschetrocknen nur Räume, die gut gelüftet werden können. Das fensterlose Bad und der Kellerraum ohne Fenster kommen also nicht in Frage. Dort sammelt sich die Luftfeuchtigkeit zu stark, was für Silberfische ein Paradies ist.
Rückzugsorte der Silberfische aufspüren und beseitigen
Wichtig zur Bekämpfung der Silberfische ist es, die Rückzugsorte zu finden und zu beseitigen. Insbesondere in offenen Fugen, Rissen in der Wand und der Tapete sowie in Ritzen fühlen sich die Insekten wohl. Deshalb sollten Sie schadhafte Stellen schnellstmöglich verschließen.
Klebefallen sind effektiv
Im Handel finden Sie Klebefallen auf Leimbasis, die gegen Silberfische gut funktionieren. Mit Pheromonen oder Fraßlockstoffen werden die kleinen Tiere in die Falle gelockt. Kaufen Sie aber am besten feuchtigkeitsbeständige Fallen, die frei von Insektiziden sind.
Hausmittel gegen Silberfische
Auch Hausmittel können gegen Silberfische hilfreich sein, denn die kleinen Krabbeltiere lieben Süßigkeiten. Bestäuben Sie feuchte Tücher mit Zucker oder bestreichen Sie Pappe mit Honig. Auch von Kartoffeln in einer Schale lassen sich die kleinen Tiere anlocken. Am nächsten Tag können Sie die Fallen dann auf dem Kompost entsorgen.