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RATGEBER

Die Plage im Sommer: Fruchtfliegen und wie man sie besiegt

Die Plage im Sommer: Fruchtfliegen und wie man sie besiegt

Jedes Jahr im Sommer ist es das gleiche Übel: Sobald die Temperaturen nach oben klettern, haben zahlreiche Haushalte wieder mit Fruchtfliegen zu kämpfen. Sie umlagern Obstschalen, fliegen durch die Küche und vermehren sich so schnell, dass binnen kürzester Zeit eine echte Plage entsteht. Sie müssen nur eine Banane aus der Obstschale nehmen und schon steigt ein Schwarm von Dutzenden kleinen braunen Fliegen empor, die sich in allen Richtungen verteilen. Lesen Sie weiter, um zu erfahren, wie Sie Fruchtfliegen vermeiden und loswerden.

Wie entstehen Fruchtfliegen eigentlich?

Fruchtfliegen sind nur ungefähr drei Millimeter groß, gelbbraun oder schwarz gefärbt und haben hellrote Augen. Sie werden auch als

  • Obstfliegen,
  • Essigfliegen,
  • Taufliegen,
  • Mostfliegen oder
  • Weinfliegen

bezeichnet. Als Brutplätze wählen sie insbesondere überreifes Obst und Gemüse. Besonders beliebt sind schadhafte Stellen oder die Ansätze der Stiele. Dort legen die Tiere Eier ab, damit die daraus schlüpfenden Larven sofort mit genügend Nahrung versorgt sind. Auch im Biomüll, im Restmüll und im gelben Sack brüten die Fruchtfliegen gerne. Deshalb sollten Essensreste nicht lange offen liegen bleiben.

Nach der Paarung kann ein Weibchen bis zu 400 Eier legen. So können in ein paar Wochen Millionen kleiner Weinfliegen in der Küche schlüpfen. Die Larven durchlaufen in ihrer Entwicklung drei Stadien, wobei dieser Prozess ungefähr vierzehn Tage dauert. Auf diese Weise entstehen mehrere Generationen im Jahr. Im dritten Larvenstadium, der sogenannten Tönnchenpuppe, überwintert die letzte Generation. Je nach Temperatur und Lebensbedingungen können Obstfliegen zwischen 40 und 50 Tage alt werden. Eine Vermehrung ist bei unter 10 und über 32 Grad Celsius nicht möglich.

Fruchtfliegenfalle ganz einfach selber bauen

Empfehlenswert ist es, sofort tätig zu werden, wenn Sie die ersten Fruchtfliegen in Ihrer Küche entdecken. Die kleinen Plagegeister vermehren sich sonst schnell und werden zu einer richtigen Plage. Für den Anfang reichen Hausmittel aus, um die Insekten wieder loszuwerden. Mischen Sie einfach Apfelessig oder etwas Obstsaft im Verhältnis 2 zu 1 mit Wasser. Geben Sie zu dieser Mischung noch ein wenig Spülmittel hinzu. Durch den Geruch der süßen Flüssigkeit werden die Obstfliegen angelockt. Das Spülmittel sorgt dafür, dass die Oberflächenspannung des Wassers abnimmt. Die Fruchtfliegen können sich daher nicht mehr auf dem Wasser halten und sinken darin ein. Infolgedessen ertrinken sie. Auch Gebissreiniger kann verwendet werden, denn er hat den gleichen Effekt.

Natürlich können Sie auch im Handel nach Fruchtfliegenfallen suchen. Sie arbeiten meist ebenso mit Lockmitteln und Gefäßen. Die Behälter sind so aufgebaut, dass die Fruchtfliegen, die von der Flüssigkeit angelockt werden, durch die Öffnung in das Gefäß kriechen. Dort sind sie dann gefangen, sodass sie ertrinken. Solche Fallen kosten allerdings oft zehn Euro oder mehr. Deshalb ist die selbst gebastelte Spülmittel-Obstsaft-Falle natürlich die preiswertere Lösung. Zudem gibt es weitere Maßnahmen, die gegen Obstfliegen helfen sollen. Das gilt zum Beispiel für Heiligenkraut, das einen intensiven Geruch hat. Die Wirkung ist nicht belegt, aber Sie können auf jeden Fall probieren, getrocknete Pflanzen in einem Leinensack in der Küche aufzuhängen, um die Fruchtfliegen zu vertreiben. Dekorativ wirkt das allemal. Alternativ können Sie Fettkraut aufstellen, eine fleischfressende Pflanze, die die Fruchtfliegen als Eiweißzufuhr zu sich nimmt.

Obstfliegen vorbeugen: So geht’s

Am besten ist es natürlich, einem Befall von vornherein vorzubeugen. Deshalb sollten Sie reifes Gemüse und Obst nicht offen herumliegen lassen. Beim Reifeprozess entsteht das Gas Ethylen, das auch andere Früchte zum Reifen bringt. Gerade Tomaten und Äpfel geben viel von dem Gas ab, wodurch andere Früchte in der Nähe schneller altern. Diese ziehen dann ihrerseits wieder vermehrt Fruchtfliegen an. Deshalb sollten Äpfel und Tomaten möglichst in einem Abstand von 50 Zentimetern vom restlichen Obst und Gemüse gelagert werden. Um die gärenden Gase und Lockstoffe aus der Luft zu entfernen, ist es wichtig, regelmäßig und gründlich zu lüften. Bringen Sie zudem den Abfall und Kompost in den warmen Monaten täglich nach draußen. Andernfalls entstehen Bruträume in der Wohnung.

Überblick: Das sind die besten Maßnahmen gegen Fruchtfliegen

Die folgende Tabelle zeigt Ihnen noch einmal hilfreiche Maßnahmen, um Fruchtfliegen zu beseitigen oder einen Befall von vornherein zu vermeiden:

Maßnahme: Spülmittel-Obstsaft-Falle
Anwendungsbeschreibung: Fruchtsaft oder Apfelessig mit Wasser verdünnen und mit Spülwasser versetzen. Die Fruchtfliegen werden angelockt und ertrinken in der Falle.
Wirkung: Erprobtes Mittel zur Beseitigung von Fruchtfliegen

Maßnahme: Zahnspangen- oder Gebissreiniger
Anwendungsbeschreibung: Die Tablette lockt Fruchtfliegen an, die in der Flüssigkeit ertrinken.
Wirkung: Ähnlich gute Wirkung wie die Spülmittel-Obstsaft-Falle

Maßnahme: Heiligenkraut
Anwendungsbeschreibung: Das getrocknete Kraut soll Fruchtfliegen fernhalten.
Wirkung: Nicht belegte Wirkung

Maßnahme: Fettkraut
Anwendungsbeschreibung: Die fleischfressende Pflanze ernährt sich von Obstfliegen.
Wirkung: Dekorative Fliegenfalle

Maßnahme: Handelsübliche Fruchtfliegenfalle
Anwendungsbeschreibung: Die Flüssigkeit in der Falle lockt die Fruchtfliegen an und fängt sie ein.
Wirkung: Ähnlich wirksam wie die Spülmittel-Obstsaft-Falle, allerdings teurer

Maßnahme: Brutplätze vermeiden
Anwendungsbeschreibung: Im Sommer Müll täglich nach draußen bringen und kein reifes Obst liegen lassen.
Wirkung: Vorbeugende Maßnahme

Maßnahme: Häufiges Lüften
Anwendungsbeschreibung: Entfernt gärende Gase und Lockstoffe aus der Luft.
Wirkung: Vorbeugende Maßnahme

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